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Die Anfänge des hannoverschen Messebahnhofs gehen zurück in die 50er Jahre. Vom 18.August bis zum 07.September 1947 fand auf Betreiben des britischen Militärs - Hannover lag nach dem 2. Weltkrieg in der britischen Besatzungszone - die erste Messe in Hannover statt, die sogenannte “Export-Messe”. Die Besucher wurden mit Militär-LKW und der Straßenbahn (die direkte Anbindung zur Messe gab es aber zu dieser Zeit noch nicht; sie wurde am 02.05.1950 eröffnet) zum Ausstellungsgelände im südlichen Stadtgebiet von Hannover (eigentlich schon mehr zur Stadt Laatzen gehörend) gebracht; 50 von Volkswagen gestellte “Käfer” stellten den Taxi-Bestand vor dem Hauptbahnhof in Hannover dar. Ungewiss war allerdings, ob je eine zweite Messe stattfinden würde..... Ausgerichtet wurde die erste Messe auf dem ehemaligen Gelände der Vereinigten Leichtmetallwerke AG. Diese hatten, als in den dreißiger Jahren der militärische und zivile Luftverkehr aufblühte, zur Produktionserweiterung ein Zweigwerk in Laatzen bei Hannover errichtet (1934). Die vier großen Hallen wurden 1936 durch eine 1,05 km lange Bahn mit dem Bahnhof Wülfel verbunden. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die Industrieanlagen demontiert; das Gelände wurde von den Alliierten zur Ausrichtung der „Export-Messe“ genutzt. Die Bahnverbindung nach Wülfel diente in den ersten Jahren ausschließlich zum Transport von Gütern. Der erste Messesonderzug war im Jahr 1953 zu verzeichnen: ein Triebwagen aus Bad Harzburg, später gab es auch noch Sonderzüge aus Bad Pyrmont und Bad Eilsen. Gehalten wurde an einer Laderampe, was für die zunächst noch kurzen Zubringer-Züge - sie bedienten die “Übernachtungsquartiere” - reichte. Auf Dauer war dieses Provisorium allerdings nicht ausreichend; für die immer häufiger werdenden Sonderzüge entstand der als Kopfbahnhof ausgelegte „Messebahnhof“, der über die oben beschriebene Verbindungsbahn in Hannover-Wülfel Anschluss mit der Deutschen Bundesbahn hatte. Nachteil dieser Anschlussstrecke war, dass sie eine direkte Anbindung nur vom Norden/Osten/Westen zuließ, während Messesonderzüge aus dem Süden stets im Bahnhof Wülfel „Kopf machen“ mussten. |
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ALLE LUFTBILDER: © STADTVERMESSUNGSAMT HANNOVER / SLG. LOKFOTO.DE |
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Als im Jahr 1959 in Wülfel ein neues Empfangsgebäude fertiggestellt wurde, zusammen mit einer Güterhalle und der Güterabfertigung, bedeutete dies auch eine Verbesserung des Anschlusses zum Messegelände, konnten doch auch viele Güter aufgrund bestehender Schienenwege direkt auf das Messegelände geliefert werden. Auch selbst fahrende Exponate der Schienenfahrzeughersteller oder von Ausstellern bestellte „Blickfänge“ (wie z.B. 01 150 bei der Industriemesse im April 1985 auf dem Stand von Thyssen) rollten auf diesem Weg - oft mit eigener Kraft - auf das Messegelände. Zwei Jahre später (1961, andere Quellen nennen das Jahr 1957) wurde der Messebahnhof für die immer häufiger werdenden Sonderzüge mit acht Gleisen gebaut. 1971 erhielten die Gleise Oberleitung - bekannt wurden die Quertragewerke schweizer Bauart in der Einfahrt des Messebahnhofs. - Zu dieser Zeit umfasste der Messebahnhof zehn Gleise mit Bahnsteiglängen bis zu 370 Meter Länge. Hier liefen die Züge nicht nur ein und fuhren ab, hier waren einzelne Gleise bisweilen von sogenannten „Hotelzügen“ belegt – Schlafwagen, die als Unterkunft für Aussteller dienten. 1987/88 errichtete man – um die Bedeutung des Messeplatzes zu unterstreichen – ein adäquates Empfangsgebäude. Gleichzeitig erweiterte man den Schienenbereich um weitere zwei Gleise. Der Bahnhof „Hannover-Messe“ war zu dieser Zeit der größte private Personenbahnhof (er gehörte der Deutschen Messe AG) Europas. Regelmäßig genutzt wurde er zum Schluß zweimal jährlich: zur Computermesse “CEBIT” und zur Industriemesse, die traditionell im Frühjahr stattfinden. |
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Der „erwartete“ Ansturm zur EXPO 2000 brachte im Vorfeld verschiedene Überlegungen auf den Tisch, wie man den Besucheransturm bewältigen wollte. Neben dem Ausbau der hannoverschen Stadtbahn war auch der Messebahnhof im Gespräch, da er für einen nicht unbeträchtlichen Teil der Besucher Ankunftsstation sein sollte. Da zur EXPO auch ein S-Bahn-Anschluss zu realisieren war, gab es u.a. Planungen, die S-Bahn-Strecke zunächst parallel zur Nord-Süd-Fernstrecke der DB laufen zu lassen, sie südlich der Einführung der Güterbahn auszufädeln und zum Messebahnhof zu führen. Dieser sollte vom Kopf- zum Durchgangsbahnhof (bei sechs Bahnhofsgleisen wäre in etwa die gewünschte Kapazität erreicht worden) umgebaut werden; über Laatzen |
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Terminal B “Empfangsgebäude”; hinter dem Terminal liegt das alte Gebäude der Spedition Nelke, dazwischen verläuft das Zufahrtgleis zum alten Messebahnhof |
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Für die Bahn ist der neue Messebahnhof günstig direkt an der Schnellfahrstrecke Hannover-Würzburg gelegen. Allerdings führt auch er das Jahr über ein Schattendasein und erwacht lediglich an den beiden großen Messen im Frühjahr zu hektischem Treiben. Im Sonderverkehr erreichen dann auch wieder S-Bahnen den Bahnhof (Kopfbahnsteig; 2 Gleise). Die restlichen Plan- oder Sonderzüge schütten ihre Fahrgäste aus; die Sonderzüge werden meist zu umliegenden Bahnhöfen (Hildesheim, Elze, Braunschweig, Göttingen u.a.) abgefahren, wo sie gereinigt und abgestellt werden. Nur wenige Garnituren werden noch im Bahnhof Wülfel hinterstellt. Vergangen ist die Zeit, wo der Eisenbahnfreund in der mittäglichen Betriebsruhe über die Bahnsteige des alten Messebahnhofs stromern konnte, um die Zuggarnituren in aller Seelenruhe (gut, bisweilen auch von Bahnpolizei oder BGS argwöhnisch beäugt) zu fotografieren oder sich die Daten von Lok und Wagen zu notieren. Auch die Industriemesse hat aufgrund der fortschreitenden Spezialisierung aller Messen verloren: Schienenfahrzeuge wird man künftig keine mehr finden; hier ist für den Eisenbahnfreund die „Innotrans“ in Berlin angesagt. |
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Der neue Messebahnhof - oder auch offiziell “Hannover-Messe/Laatzen” genannt. Blick von der Straßenbrücke Kronsbergstraße in nördliche Richtung auf das Empfangsgebäude (im Hintergrund), in der Mitte die beiden Gleise der SFS Hannover-Würzburg. |
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An dieser Stelle möchte ich allen Eisenbahnfreunden danken, die mir im Laufe der Zeit Aufnahmen, insbesondere solche älteren Datums, vom Messebahnhof zur Verügung gestellt haben! |
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